Am 07.11. besuchte uns Herr Sonntag erneut, der seit 12 Jahren jedes Jahr zur Weihnachtszeit als Ehrenamtlicher Päckchen mit Grundnahrungsmitteln und vielem mehr nach Albanien fährt. Mitte November werden unsere Weihnachtspakete von den Johannitern abgeholt. Es sind wieder sehr viele Päckchen. So viele Päckchen wie noch nie!
Zu Beginn berichtete Herr Sonntag von der langen Reise nach Albanien über die Alpen und Italien, während andere gemütlich bei ihren Familien vor dem Weihnachtsbaum saßen. Circa einen Tag brauchte der Konvoi von mehreren LKWs mit den Paketen bis zur Fähre nach Albanien. Dort angekommen eröffnete sich Herrn Sonntag eine andere Welt. Eine gut ausgebaute Infrastruktur, wie wir sie kennen, gibt es in Albanien eher weniger. An den Straßenrändern türmt sich Abfall und die Armut ist überall sowie deutlich sichtbar. Nicht selten sammeln Kinder auf Müll- oder Schrotthaufen Gegenstände, die sie für wenig Geld verkaufen, um so ihren Familien zu helfen. Und das alles nur circa 1500 Kilometer von uns entfernt. Die riesigen LKWs, vollgeladen mit zahlreichen Paketen, konnten einige Dörfer wegen der schlechten Straßen nicht erreichen. Deshalb mussten die Helfer die Päckchen in kleinere Transporter verladen und zum Teil sogar auf Esel. Die freiwilligen Mitarbeiter aus Deutschland freuten sich die Päckchen an die Familien zu übergeben und über deren herzliche Gastfreundschaft. An diesem Punkt des Vortrags stockt Herr Sonntag kurz in seiner Erzählung. „Es gibt jedes Jahr viele bewegende Momente während man die Päckchen an die Menschen übergibt. Unvergessen bleibt für mich, als ein Kind nur den Kopf eines Gummibärchens abbiss und sich den kleinen Rest davon für andere Tage aufhob.“
Wir alle sind von diesem Augenblick ergriffen, denn jetzt wird einem erst einmal bewusst, dass wir mit so kleinen Dingen, Menschen glücklich machen konnten.
Als alle Pakete verteilt waren, ging es wieder in Richtung Deutschland. Auch in diesem Jahr werde die Ehrenamtlichen bei der Übergabe der Päckchen wieder in strahlende Gesichter blicken. Und wir können dabei helfen den Menschen in ärmeren Ländern für eine kurze Zeit das Leben etwas fröhlicher zu gestalten.